Ich besuchte pop.ac
Vor nicht allzulanger Zeit, es war am Ende des Wintersemesters 2001/2002, traf ich im
Caphé des Philosophischen Seminars der Universität Hamburg den Künstler Markus Diehl
alias pop.ac. Wir kamen unter anderem wegen meines Lieblingszitats des schweizer
Philosophen Jean-Jaques Rousseau ins Gespräch: "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will." Markus
erzählte mir von seinen künstlerischen Aktivitäten und machte mich neugierig. Bilder aus
Aufklebern - Sticker eben - ist seine Kunst. Und es soll die Kunst vieler Menschen werden:
"Let´s stick together!" Markus nimmt sich selbst als Künstler zurück zugunsten aller
Interessierten. Das verdient Respekt und Applaus. Wir sind dann auf dem Campus an einen
PC mit Internetanschluss gegangen, wo er mir sein Projekt zeigte. Wow! Obwohl ich schon
seit den frühen neunziger Jahren mit dem Internet zu tun habe, war mir so etwas noch nicht
untergekommen. Da stellt jemand seine Kunst UND sein Leben ins Netz, in einer Art, wie sie
ungewöhnlicher kaum sein könnte. Hier geht es nicht um wilde grafische Experimente, die das
Surfen aufgrund beschränkter Bandbreiten - nicht jeder hat DSL - zur Qual machen. Nein,
hier sieht der geneigte Besucher etwas so ungewöhnliches, dass Erklärungen sehr schwer
fallen. Man muss es gesehen und erlebt haben.
http://pop.ac . Ein Seite, auf der Leben und Kunst Programm sind.
Die Navigation ist vollkommen anders als bei WWW-Seiten normalerweise üblich: keine
Navigationsleisten sondern der sanfte Zwang, sich wirklich linear durch alle Seiten zu klicken.
Mit Klick auf den Text oder das Bild gehts eine Seite weiter. Diese Navigation stellt sicher,
das einem nichts entgeht. Es ist ein Abenteuer diese Seiten zu erforschen.
Trotz der beeindruckenden Gesamtgrösse des Werks ensteht nie Langeweile und die Zeit
vergeht wie im Fluge. Aufgrund der hohen Beweglichkeit durch kurze Aktualisierungsintervalle
ist der mehrfache Besuch des Werks - vielleicht monatlich - immer ein Vergnügen. Man findet
immer wieder etwas Neues. Kritiken sind willkommen und werden veröffentlicht. Mir gefiel das
Werk dermassen gut, dass ich mich entschloss, mit Hilfe eines kleinen Programms das ganze
Werk auf meine Festplatte zu laden um auch offline alles erforschen zu können. Tja, da hatte ich
die Rechnung ohne den Wirt - sprich pop.ac - gemacht. Das kleine Programm konnte nur
maximal zehn Ebenen herunterladen. Folglich fehlten sehr viele Seiten. Aber jetzt habe ich es
mit einem anderen Programm geschafft! An pop.ac: Gewonnen! Ich habe alles in weniger als 30
Minuten heruntergeladen. Wer es mir gleichtun will, der lade sich über http://www.chip.de das
Programm Superbot herunter. Es ist Freeware, d. h. kostenlos und hat keine
Ebenenbeschränkung. Damit geht es.
Noch ein Unikum: wer an pop.ac eine Email schicken will, der hat eine unbeschränkte Auswahl
an Emaildressen zur Verfügung! Wie das? Nun ja, alles was vor dem @-Zeichen steht, ist
freigeschaltet. Ich selbst maile ihm z. B. via [email protected] . Genausogut würde
[email protected] funktionieren. Oder jede andere Buchstabenkombination, jedoch
ohne Leerzeichen und Umlaute.
Ein ganzes Leben ins Netz zu stellen dauert lange und ist erst mit dem eigenen Ableben
beendet. Danach werden wir dann Zeugen einer digitalen Unsterblichkeit. Aber bis dahin dauert
es hoffentlich noch lange. Wir können uns also auf mindestens 30 weitere Jahre pop.ac freuen.
Wer weiss, was er als nächstes plant...
let's stick together : Peter Rasp
[email protected]
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A visit to pop.ac
Not long ago, end of winter semester 2001/2002, I ran into the artist Markus Diehl, alias pop.ac
at the "Caphé" of the Philosophical Institute of the University of Hamburg.
We got into talking about my favourite quote of the swiss philosopher Jean-Jaques Rousseau
stating that: "The freedom of man is not within being able to do what he wants to,
but to not having to do, what he does not want to do." Considering this, Markus told me about
his artistic activities: Making collage pictures, using stickers as his material. In his view this
rather simple technique should become the art of many. "Let's stick together" - in the very
sense of it. In my view he should be applaused and respected for his engagement with people.
Soon we went on to a computer on the campus, checking out his internet pop.ac project. Even
though I use the internet ever since the early nineties I haven't seen anything like that, yet. It's
this mixture between his life and art, which I find is rather unconventional and inspiring. It's not
about wild graphic-design experiments, which tend to be quite a hassle with a 56k modem -
this quick-loading website shows the user an extraordinary project which one has to see:
http://pop.ac . A site combining live and art as a whole program.
The navigation is totally different to normal websites: No global navigation board, but the soft
pressure to click straight-edge through the sub-sites. This way ensures that you don't miss a
thing, for you have to either click on a text or a special picture to continue your journey -
A plain adventure!
Though this project is a rather big piece of cake the user is never in danger of getting bored;
time just passes by. Because of the high traffic of new material on this site I would recommend
a monthly visit. Be critical - I assure you that pop.ac will handle your response carefully.
I actually liked this project that well, that I tried to download it. After some trouble with the
many layers this site has, I discovered a program called "Superbot" at www.chip.de, to make a 30
minutes download. Just do the same, it's freeware. Another web based feature is that you can
sent your commend to any [email protected] .
So, I guess that a whole life at and with pop.ac will last until his physical end. After that we may
just become witnesses of digital immortality. But that can wait for let's say three more decades.
Until then, let's see what he may just be up to, next...
let's stick together : Peter Rasp
[email protected]
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